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1850er
Goldfunde!!
Die Entdeckung von Gold in Victoria und New South Wales brachten viele Leute
aus deutschsprachigen Ländern nach Australien, die ihr Glück versuchen wollten.
Einige zogen weiter zu den Goldfeldern von Queensland. Viele blieben in Australien,
obwohl einige später zu den neuen Goldfeldern von Neuseeland weiterzogen. Deutsche
Bauern in Südaustralien neigten dazu, dort zu bleiben, mit dem zuverlässigen
Ertrag ihrer Farmarbeit. Dennoch schickten einige Familien einen Mann aus der
Familie zu den Gold-Gebieten von Victoria, um sein Glück zu versuchen. Lies,
zum Beispiel, über den geistesgegenwärtigen Dienegott
Jaeschke, der einem Straßenräuber (Bushranger) während seiner Heimreise
nach Südaustralien begegnete.
Mehr über Deutschsprachige auf den Goldfeldern
Victorias...
Deutschsprachige waren die größte Einwanderer-Gruppe aus Europa. Etwa 20.000
von ihnen kamen in Australien in diesem Jahrzehnt an. Die einzige europäische
Gruppe, die 1850-1914 in großen Zahlen nach Australien auswanderte, waren Deutschsprachige.
1850
Am 19. März kam Pastor Matthias Göthe auf der Clifton an und fing bald
an, als Professor für Mathematik und Moderne Sprachen zu arbeiten, am Australian
College von Dr John Dunmore Lang (Dr Lang, den Göthe in England
kennengelernt hatte, unterstützte die deutsche Einwanderung). Er predigte auch
in einer kleinen deutschen Gemeinde in Sydney. Später tat er sehr viel
für die lutherische Kirche in Victoria und für die Deutschen in der
Umgebung von Melbourne.
Mehr...
Im
März gründete eine Gruppe von deutschen und sorbischen
Siedlern aus Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen und Schlesien ein gut kooperierendes
Bauerndorf nicht weit nördlich der Stadt Melbourne, auf Land, das der bekannte
Melbourner Geschäftsmann William Westgarth für sie gekauft hatte (sie sollten
es zurückzahlen). Die meisten waren am 2. Februar auf der Pribislaw aus
Hamburg angekommen. Westgarth unterstützte tatkräftig die deutsche Einwanderung
in Victoria. Im Laufe der Jahre war das Dorf unter verschiedenen Namen bekannt:
im Jahre 1850 Keelbundora (nach der Gemeinde, in der es lag); ~1851 Dry Creek;
~1855 New Mecklenburg; ~1860 Westgarthtown; ~1900 bis heute Thomastown. Die
meisten dieser ersten Siedler waren Sorben, wie die Familiennamen zeigen, wie
Wuchatsch, Ziebell, Zwar und Kupsch. Die Westgarthtown-Kirche ist die älteste
durchgängig benutzte lutherische Kirche in Australien, eröffnet am 17. November
1856. Heute liegen die Gebäude der Bauernhöfe und die Kirche innerhalb des Vorortes
Thomastown und sind ein Beispiel eines deutschen Dorfs im alten Stil; ein Haus
ist im ursprünglichen Zustand als Heimatmuseum restauriert worden.
Fotos und mehr über Westgarthtown, einschließlich
Führungen...
1851
Der schlesische Katholik Franz Weikert und der österreichische Pater Alois Kranewitter kauften ein großes Stück Land in Sevenhill, etwa 6 km südlich von Clare in Südaustralien, und gründeten eine Jesuiten-Niederlassung. Weikert hatte eine Gruppe schlesischer Katholiken 1848 nach Südaustralien geführt, aber konnte sie nach der Ankunft nicht zusammenhalten. Die Anlage der Sevenhill-Gemeinschaft war im europäischen Stil, mit Häusern und Bauernhöfen gruppiert um eine Kirche und eine Lehranstalt, die im Mittelpunkt standen. Diese katholische Mission in Sevenhill bildete viele Priester aus, und erreichte im Jahre 1898 ihren höchsten Stand mit 16 Priestern und 11 Mönchen. Diese deutschsprachige katholische Gemeinschaft war eine Ausnahme; meistens gingen deutschsprachige Katholiken in den bestehenden englisch-irischen katholischen Gemeinden auf. Alois Kranewitter zog später nach Melbourne und arbeitete dort für die katholische Kirche.
1852
Deutschsprechende Sorben aus dem Barossa-Tal,
die bessere und größere Grundstücke suchten, kamen in den Südwesten Victorias,
nachdem sie positive Berichte über das Land gehört hatten, das sie dort kaufen
könnten. Die erste Gruppe von Familien kam am 26. Mai in Portland an, nach einer
Reise über Land von ungefähr vier Wochen auf Pferde-Wagen. Sie mussten in Portland
monatelang warten und Häuser/Land mieten; das Land, das sie gern kaufen wollten,
war nicht verfügbar, und Bodenspekulanten und Großgrundbesitzer (zum Teil ehemalige
Squatters) trieben die Preise höher, um den Kauf des Landes schwieriger
zu machen. Diese Deutschen zogen nach Norden bis die Gegend um die heutige Stadt
Hamilton und konnten schließlich mehrere deutschsprachige Niederlassungen gründen
wie: Hochkirch (jetzt Tarrington) und Gnadenthal, in der Nähe von Penshurst
(1853). Unter den frühen Siedler-Familien waren Hufs,
Petschels und Mibus (Hochkirch), und Bürgers und Mirtschins (Gnadenthal).
Am 5. August kam Georg Balthasar von Neumayer, Astronom und Geophysiker, im
Alter von 26 auf der Reiherstieg in Sydney an. Er war ausgebildeter Seemann,
der geologische und erdmagnetische Untersuchungen während Reisen in Australien
durchführte, nachdem die Besatzung der Reiherstieg das Schiff wegen des
Goldfiebers im Lande verlassen hatte. Er wurde später eine führende Figur in
wissenschaftlichen Kreisen Melbournes.
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Johann Joseph Eugen von Guérard (bekannt in Australien unter dem Vornamen Eugène),
Australiens wichtigster romantischer Landschaftsmaler der zweiten Hälfte des
neunzehnten Jahrhunderts, kam am 28. Dezember auf der Windermere in Geelong
an. Er war in Wien geboren; sein Vater, Bernhard, war ein Hofmaler bei dem Kaiser
Franz 1 von Österreich.
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1853
Ferdinand Jakob Heinrich von Mueller wurde zum Regierungsbotaniker in der Kolonie
Victoria ernannt. Er war sechs Jahre früher am 18. Dezember 1847 auf der Hermann
von Beckerath in Australien in Port Adelaide angekommen, nachdem er Deutschland
aus gesundheitlichen Gründen verlassen hatte. Von 1857-73 war er Direktor des
Botanischen Garten Melbournes und eine sehr bekannte Persönlichkeit. Er unternahm
ausgedehnte Reisen in Australien, bei denen er Exemplare der Tierwelt und Pflanzenwelt
sammelte und sie für die Wissenschaften klassifizierte. Mehrere seiner Vorschläge
hatten praktischen Nutzen für die Landwirtschaft in Australien.
Mehr über den Baron...
Wilhelm Heinrich Ferdinand Kaiser erreichte Adelaide auf der Steinwärder.
1833 in Clausthal geboren (in einem Bergwerksgebiet im Harz [ein
deutsches Mittelgebirge, bis 1000 Meter hoch]), machte er dort eine Ausbildung
als Erz-Sortierer. Kaiser verbrachte einige Zeit auf unterschiedlichen Goldfeldern
Victorias und wurde 1875 zum Manager der Mount Bischoff Tin Mining Company in
Waratah im Nordwesten Tasmaniens. Als sie 1871 entdeckt wurde, war die Mount
Bischoff-Mine die weltgrößte Zinnmine, und bis 1880 hatte sie £210.000 in Dividenden
gezahlt. Im Jahre 1898 war Wilhelm Kaiser der erste nicht-Brite, der zum Präsidenten
des Instituts für Bergbau und Metallurgie in Australasien gewählt wurde.
Herrnhut, eine religiöse utopische Kommune, wurde etwa 24 km süd-östlich von
Hamilton im Western District von Victorias von Johann Friedrich Krummnow etabliert.
Er war ein religiöser Fanatiker, der ursprünglich am 22. Januar 1839 auf der
Catharina in Port Adelaide ankam, aus der Provinz Posen in Preußen. Krummnows
Anhänger mussten ihm ihr ganzes Eigentum übergeben, um die Gründung der
Kommune zu finanzieren. Zur Zeit seines Höhepunktes hatte Herrnhut etwa 15 Gebäude,
einschließlich Wohnhäuser, Kirche, Krankenhaus und Schule. Krummnows Anhänger
waren aber nicht gerade erfreut, als sie herausfanden, dass die Eigentumsurkunde
für das ganze Land der Kommune nur Krummnows Namen trug, und Arbeiter mit Fachberufen
bekamen allmählich Lust, außerhalb der Kommune mit ihren Berufskenntissen Geld
zu verdienen. Die Zahl der Einwohner nahm ab und die Kommune war am Ende, als
Krummnow 1880 starb.
Mehr über Krummnow und Herrnhut...
1854
Im November kam der Geigenvirtuose Miska (Michael) Hauser in Sydney an. Er war
1822 in Pressburg geboren worden, einer Stadt an der slowakisch-österreichischen
Grenze. (Pressburg hatte damals eine große deutschsprachige Bevölkerung - heute
heißt die Stadt Bratislava und ist die Hauptstadt der Slowakei.) Hausers Bruder
Sigmund arbeitete in Wien für die Zeitung Ost-Deutsche Post und
veröffentlichte in dieser Zeitung Miskas unterhaltsame deutsche Briefe aus Australien.
Miska schrieb seine Briefe in den kolonialen Hauptstädten und regionalen Städten
von NSW, Victoria, Tasmanien, Queensland und Südaustralien. Im Juni 1858 verließ
er Australien.
Deutsche waren unter den rebellischen Goldgräbern, die am 3. Dezember am Aufstand
in der sogenannten Eureka Stockade (Palisade) auf den Ballarat-Goldfeldern
teilnahmen. Drei Deutsche starben dort.
Mehr über die Deutschen beim Eureka-Aufstand...
Die Regierung von Victoria hielt Friedrich Wern (Vern) fälschlicherweise
für den Anstifter des Aufstandes und setzte eine Belohnung von £500 für
seine Verhaftung aus.
Mehr über Vern...(sowie das Steckbrief-Poster).
1855
Das erste Schweizer Konsulat wurde in Sydney eröffnet. Dann wurde 1856 Achille
Bischoff zum ersten Schweizer Vizekonsul in Melbourne ernannt. Diese diplomatische
Vertretung wurde eine Notwendigkeit wegen dem großen Zuwachs in der Schweizer
Gemeinde Victorias, verursacht durch die Ankunft von vielen Goldgräbern. Bischoff
war einer der wenigen Schweizer Geschäftsleute in Melbourne und stammte von
einer einflussreichen Bankiers-Familie in der Stadt Basel ab.
Ein großer Zustrom von deutschen Siedlern kam in diesem Jahr in Tasmanien an,
auf Auswanderungsschiffen aus Hamburg (Lewe Van Nysenstein - 24. Mai;
America - 23. Juni [aus Liverpool]; Wilhelmsburg - 26. August;
San Francisco - 2. November). 134 weitere Deutsche kamen am 28. Mai auf
der Montmorency an, die zuerst nach Liverpool gereist waren, um auf jenem
Schiff nach Launceston zu segeln. Gottfried Wilhelm Beutenmüller (später Miller)
und seine Frau Christina Catharina, von der Montmorency, kauften 1862
Land bei Upper Piper, 26 km nordöstlich von Launceston.
Mehr über Deutschsprachige in Tasmanien...
Der 29-jährige Friedrich Herbig aus Grünberg in der preußischen Provinz Schlesien
erreichte Adelaide auf der Wilhelmine nach einer unbequemen Reise (schlechte
Verpflegung, schlechte Verhältnisse an Bord) . Er zog bald in die Gegend von
Black Springs (heute Springton), wo er auf der Molkerei von George Angas arbeitete.
Er wohnte im ausgehöhlten Stamm eines riesigen, knorrigen 21-Meter-hohen Eukalyptusbaum;
der Fuß des Baumes war 6 Meter breit an der breitesten Stelle! Der Baum stand
an einem Bach und nicht weit von der Straße zu seinem Arbeitsplatz. Herbig heiratete
Anna Caroline Rattey 1858, die im November 1856 aus der preußischen Provinz
Posen angekommen war, und zwei von ihren sechzehn Kindern kamen in der Baumhütte
zur Welt, in der sie bis 1860 wohnten. Der Baum ist der meistfotografierte Baum
Australiens, und soll etwa 300-500 Jahre alt sein.
Mehr über den Herbig-Baum, und die nahe Friedensberg-Schule...
Im März fing das Outlaw-Leben des Bushrangers Harry Power in Victoria
an, infolge einer Begegnung mit zwei deutschen berittenen Polizisten, die betrunken
waren, so sagte Power. Er ritt auf seinem eigenen Pferd in der Gegend von Maryborough
(Mittel-Victoria), als die deutschen Polizisten ihn aufhielten und ihm sagten,
dass sie glaubten, dass das Pferd nicht ihm gehörte, und sie verlangten ein
Beweisstück, dass es sein Pferd war. Eine Auseinandersetzung erreignete sich,
während der Power augenblicklich dachte, dass er sich mit seiner Pistole wehren
müsste. Er verletzte die Polizisten und ritt fort. Er wurde bald gefangen genommen
und wurde im Pentridge-Gefängnis für 14 Jahre eingesperrt. Ein paar Monate vor
dem Ende seiner Freiheitsstrafe entfloh er Pentridge. Dann beging er viele Raubüberfälle
in verscheidenen Teilen Victorias, bis die Polizei ihn 1870 durch Jack
Lloyds Verrat gefangen hat. Er sagte später, dass sein Leben anders gewesen
wäre, wenn der Vorfall mit den deutschen Polizisten nicht passiert wäre. Foto:
Power im Gefängnis.
Die Marbs und die Aurora, die ersten Auswanderungsschiffe, die
Moreton Bay (Brisbane) direkt aus Hamburg erreichten, brachten fast 1000 deutsche
Siedler in das Land, hauptsächlich aus dem Tauber-Tal im Süden Deutschlands.
Sie kamen am 22. März an, und machten mehr als ein Viertel der ganzen Einwanderer
des Jahres 1855 aus, die nach dem Gebiet kamen, das heute Queensland ist. 47
Pasagiere starben auf den Schiffen wegen Ausbrüche von Typhus, Cholera und Masern.
Einige Passagiere fanden Arbeit in der Gegend von Ipswich, einige in der Gegend
um Maryborough, und viele fanden Arbeit im Toowoomba-Distrikt. Die Ankunft dieser
Siedler war Edward Lord zu verdanken, einem Ladenbesitzer in Drayton auf den
Darling Downs, der den Weg bahnte für den Plan, deutsche Einwanderung direkt
nach Moreton Bay zu bringen, statt über den Hafen von Sydney. Er nahm am
21. Juli 1851 an einer Versammlung von Großgrundbesitzern (squatters)
und Geschäftsleuten der Darling Downs im Bull's Head Hotel in Drayton teil.
Diese Versammlung beschloss, deutsche Arbeiter direkt nach Moreton Bay (Brisbane)
zu bringen. Von Oktober 1851 bis Juli 1852 inserierte Lord, der in Deutschland
seine Ausbildung erhalten hatte, in der Moreton Bay Courier, und bot
Landbesitzern seine Dienste als inoffizieller Einwanderungsagent an. Wilhelm
Kirchner, Konsul für Hamburg und für Preußen in Sydney, war gegen Lords Aktivitäten,
da er schon der offizielle Einwanderungsagent der Kolonie NSW war (Moreton Bay
gehöhrte noch zu NSW). Edward Lords Reise nach Deutschland im Jahre 1854, auf
der er Queensland lobte, war ein wichtiger Faktor in der Auswanderung der Passagiere
der Marbs und der Aurora.
1856
Die Langmeil-Light's Pass Synode der Lutherischen Kirche in Australien, die sich in Langmeil (Teil vom heutigen Tanunda) versammelte, verabschiedete einen Beschluss, der den Besuch von Tänzen, Bällen und Theatern streng verbot.
1858
Im Januar verabschiedete das südaustralische Parlament das Real Property
Act-Gesetz. Der in Hamburg gebürtige Rechtsanwalt Dr Ulrich Hübbe hatte
eine Schlüssel-Rolle bei der Entwicklung dieser Gesetzgebung gespielt, die unter
dem alltäglichen Namen Torrens Title System bekannt ist - ein System
für die Registrierung und Übertragung von Eigentumsrechten, wenn Grundstücke
gekauft and verkauft werden. Dieses System ersetzte das umständliche und komplizierte
englische System. Das Torrens-System wurde von den anderen australischen Kolonien
übernommen, sowie von Neuseeland, von einigen US-Bundesstaaten und von anderen
Ländern.
Mehr...
Bernhardt Holtermann (>>),
Politiker, Geschäftsmann und Goldsucher, kam am 7. August auf der Salem
in Melbourne an und reiste direkt nach Sydney weiter. Er war in Hamburg geboren
und war im Alter von 20 ausgewandert, weil er keine Lust hatte, drei Jahre Militärdienst
in der preußischen Armee zu leisten. Zunächst hatte er Probleme, Arbeit zu finden,
da er nicht viel Englisch sprach. 1861 gingen er und Ludwig Hugo Louis Beyers
in die Gegend von Hill End, um Gold zu suchen. Während der nächsten 10 Jahre
in Hill End betrieb Holtermann ein Hotel und suchte nach Gold. 1872 fand er
in Tambaroora (Hill End) die weltgrößte Einzelmasse Golderz, die ihn sehr reich
machte (Wert der Masse: £12.000). Er leistete einen Beitrag zur Entwicklung
der Fotographie, indem er eine große Sammlung von fotographischen Großansichten
bestellte, die Sydney und australische Bergbaustädte zeigten. Er benutzte diese
Fotos auf seinen Weltreisen, um Auswanderung nach Australien zu fördern. Die
Fotos gewannen mehrere Preise bei Ausstellungen in den USA und in Paris.
Die Liedertafel von Adelaide, Australiens ältester Männerchor, wurde gegründet
(noch heute aktiv).
Die Fregatte S.M. Novara der Kaiserlichen und Königlichen Österreichisch-Ungarischen
Kriegsmarine kam am 5. November im Sydney-Hafen an, während einer zwei-jährigen
Reise um die Welt. Damals galt sie als das größte Kriegsschiff, das jemals in
der südlichen Hemisphäre gesegelt war. Die Weltreise war teilweise eine Werbeaktion
für das Österreichisch-Ungarische Reich zur Förderung von diplomatischen und
Handelsbeziehungen. Auf der Novara waren aber auch sehr viele österreichische
Wissenschaftler, die unterschiedliche Aspekte des Gebiets um Sydney untersuchten,
bis das Schiff am 18. Dezember abreiste. Der Besuch der Novara war für
Sydney auch ein großes gesellschaftliches Ereignis, und Tänze und Bälle wurden
von der deutschsprachigen und von der nicht-deutschsprachigen Bevölkerung Sydneys
organisiert, und auf der Novara fand auch ein großer Ball statt. Die
Wissenschaftler von der Novara trafen sich mit Regierungsministern und
mit Akademikern von der Sydney University. Während dem kurzen Aufenthalt hat
Georg Ritter von Frauenfeld, ein Zoologe, viel gesehen und geleistet. Er fand
es schade, dass viele Museen in New South Wales der australischen Flora und
Fauna kein hohes Profil gaben. Dr Karl Scherzer beschrieb viele Aspekte des
Lebens und der Kultur von Sydney, einschließlich des hohen Alkoholkonsums in
der Kolonie (er war nicht der einzige Deutsche/Österreicher, der das schockierend
fand: Ludwig Becker, Graf Reinhold von Anrep-Elmpt und andere waren auch überrascht).
Nach der Rückkehr der Novara nach Hause vergrößerten Bücher, Vorträge
und Ausstellungen die Australien-Kenntnisse der Bürger in Österreich-Ungarn.
Die Novara war das berühmteste der vielen österreich-ungarischen Marine-Schiffe,
die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts australische Häfen besuchten.
1859
Die Ebenezer Mission (Ebenezer = Friedenssteine) wurde an dem Wimmera-Fluss
4 km westlich von Antwerp, Victoria, gegründet. Deutsche Missionen existierten
auch anderswo, unter anderem: German Station in Moreton Bay, Queensland (ab
1838); Ramahyuck am Wellington-See in Gippsland, Victoria (ab 1862); Encounter
Bay und Port Lincoln, Südaustralien (ab 1840); Bloomfield und Mari Yamba,
Queensland; Koonibba, westlich von Ceduna in Südaustralien (ab 1901); Lake
Boga, Victoria; Beagle Bay, im Norden von Westaustralien (im Jahre 1890 von
französischen Trappisten-Mönchen etabliert, 1901 den deutschen Pallotiner-Brüdern
von Limburg an der Lahn übergeben; um das Jahr 1980 wurde die Ureinwohner-Gemeinde
dort selbstverwaltend, obwohl die Pallotiner-Priester der Gemeinde noch heute
als Kapläne dienen).
Mehr über Ebenezer...
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