Captain Thunderbolt und die deutsche Kapelle

„Kapitän Donnerschlag“ und die deutsche Kapelle

(Im 19. Jahrhundert waren in Australien oft deutsche Kapellen auf dem Lande unterwegs. Sie verdienten ihren Lebensunterhalt durch Auftritte in verschiedenen Orten.)

Eine der Geschichten, die man über den Bushranger (Straßenräuber) Captain Thunderbolt („Kapitän Donnerschlag“) erzählt, ist die, wie er bei Goonoo Goonoo Gap (in der Mitte von New South Wales) eine deutsche Kapelle überfiel. Die Kapelle musste ihm nicht nur ihr Geld geben, sondern auch für ihn spielen. Die Deutschen baten Thunderbolt dringend, sie gehen zu lassen. Sie sagten, dass sie nur arme Männer wären, und dass ihre Frauen und Kinder leiden würden, wenn er sie berauben würde. Thunderbolt sagte ihnen, dass er Geld haben müsse. Er fügte hinzu, dass er auf den Hauptgewinner desTamworth-Pferderennens warte, und versprach, dass er den Deutschen ihr Geld zurückgeben würde, wenn er den Gewinner schnappt. Er schrieb sich die Namen und Adressen der Deutschen auf. Trotzdem reisten die Deutschen sehr traurig weiter. Sie erwarteten, ihr Geld nie wiederzusehen. Dennoch wartete bei ihrer Ankunft zu Hause in Warwick, Queensland, eine Postanweisung über einen Betrag von £20 auf sie. Man vermutete also, dass Thunderbolt den Gewinner geschnappt hatte.

(George E. Boxall. 1975 edition. Australian Bushrangers, An Illustrated History. Rigby, Sydney)

Statue von Captain Thunderbolt an der Ecke New England Highway und Thunderbolts Way, Uralla, NSW.
Fotoquelle: "Thunderbolt" von Cgoodwin - eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons.

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