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Deutsche Traditionen, Einflüsse und Freizeitaktivitäten
(Bis zur Vereinigung Deutschlands 1871 bestand Deutschland aus vielen unabhängigen Staaten und Fürstentümern. In diesen Seiten bezieht sich das Wort deutsch auf alle Gebiete, aus denen die Einwanderer kamen.)
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Singen/Musik
Eine der beliebtesten Unterhaltungsaktivitäten der frühen deutschen Einwanderer war das Singen. Sie sangen nicht nur in der Kirche, sondern bildeten Gesanggruppen und Liedertafeln. Carl Linger gründete die erste Liedertafel 1858 in Adelaide, die heute als Teil des Südaustralischen Allgemeinen Deutschen Vereins (SAADV) noch existiert. Die Adelaider Liedertafel 1858 ist der älteste kontinuierlich existierende Männerchor in Australien.1862 wurde eine Liedertafel in Tanunda (Barossa) gegründet, die ebenfalls noch existiert. Musik war eine wichtige gesellschaftliche Aktivität und jede größere deutsche Siedlung im 19. Jahrhundert hatte eine Blaskapelle. Meistens lernten die Mädchen Klavier und die Jungen lernten Blasinstrumente.
Das Singen ist noch heute eine weit verbreitete Aktivität in den deutschsprachigen Vereinen Australiens. Der Club Tivoli in Melbourne hat seit 1860 seine Liedertafel Arion. Im SAADV in Adelaide kann man auch im Deutschen Volkstanzkreis und im Deutschen Volksliederchor Mitglied werden. Ähnliche Chöre für Frauen und Männer gibt es im Melbourner Club Tivoli sowie in anderen Bundesstaaten Australiens.
Kegeln (Das Spiel mit 9 Kegeln)
Die historische Kegelbahn von Tanunda wurde 1858 in den tea gardens von Herrn Paul Fischer am südlichen Ende von Tanunda gegründet. Sie ist die einzige noch existierende Kegelbahn in Australien. Früher gab es Kegelbahnen in verschiedenen Teilen Australiens. Zum Beispiel:
deutsche Kegelbahn
Anzeige für ein Melbourner Café
in Germania, Allgemeine deutsche Zeitung für Australien 24/03/1864
Das Spiel mit 10 Kegeln (10-pin-bowling) ist in Australien viel jünger als Kegeln; die erste Bahn für 10-pin-bowling wurde 1937 in Sydney gebaut. Erst im Jahre 1960 ist aber 10-pin-bowling in Australien populär geworden, mit dem Bau eines Zentrums mit acht Bahnen in Glenelg, Südaustralien.
Die Kegelbahn von Tanunda wurde im 19. Jahrhundert schnell beliebt. Die Kegel-Wettbewerbe waren gesellschaftliche Veranstaltungen, meistens an Sonntagnachmittagen von 13:30 Uhr bis 17:30 Uhr. Kaffee und deutsche Kuchen wurden serviert. Im 19. Jahrhundert gab es zwei Bahnen; seit 1898 gibt es nur noch eine Bahn.
Kegelbahn, Tanunda, April 2002
1931 wurde die Kegelbahn auseinander genommen und auf dem Gelände der Tanunda Showgrounds wieder aufgebaut. Das Punkte-System beim Kegeln ist etwas kompliziert im Vergleich mit 10-pin-bowling. Eine sehr gute Leistung ist es, wenn nur die vordere Kegel noch steht; das bedeutet 60 Punkte. Der Kegelklub von Tanunda ist noch heute aktiv, und im Mai 2001 wurde die historische Bahn mit Geldern der Regierung renoviert.
(Quelle: Hampel, Les. 1998. The Tanunda Kegel Club, 1858-1998. The History of a Club and the Pastime of Bowling. The Tanunda Kegel Club Inc. Tanunda [S.A.].)
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