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Gold in Victoria

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Deutsche Vereine

Die Goldfunde brachten viele Deutschsprachige nach Victoria, aber ihre Ankunft hat keine neuen geschlossenen deutschsprachigen Ansiedlungen hervorgebracht, weil Goldsucher natürlich viel unterwegs waren (von einem rush zum nächsten), und als sie sich endlich niederließen (wenn sie Victoria nicht verließen), wohnten meistens nicht-deutschsprachige Bauern um sie herum. Trotzdem, wie unten erwähnt, gab es in einigen dieser Städtchen so viele Deutsche, dass sie Clubs etablierten und lutherische Kirchen bauten.

Bis 1864 gab es circa 13 Deutsche Vereine unter den Goldfelder-Städtchen von Victoria. Diese waren hauptsächlich Städtchen, wo deutsche Ex-Goldsucher sich niedergelassen hatten, nachdem die Boden-Gesetze (Land Acts) der frühen 1860er es ermöglichte, dass Leute Grundstücke für kleine Bauernhöfe erwerben könnten. In seinem Artikel The Deutsche Vereine of Victoria in the Nineteenth Century hat Tom Darragh  regionale Vereine in den folgenden Städtchen und Dörfern beschrieben: Ballarat, Maryborough, Avoca, Creswick, Taradale, Beechworth, Castlemaine, Talbot, Smythes Creek (südlich von Ballarat), Majorca, McCallums Creek, Bendigo, Middle Creek (oder Baranduda, bei Yackandandah), und Tarrangower (Maldon). Maldon hatte auch einen Turnverein, der wahrscheinlich der erste Turnverein in Victoria war. Friedrich Courtin, Gründer des Maldoner Verein, war Victorias erster Bürgermeister deutscher Abstammung, als er 1860 „Mayor of Maldon“ wurde. Maldon war der einzige regionale Verein, der sein eigenes Gebäude besaß (September 1857); andere regionale Vereine hatten ihre Versammlungen meistens in einem reservierten Zimmer in einem Hotel, das einem Deutschen gehörte.

Foto: Club House
H. Mauch German Club House, Majorca, 1866
(La Trobe Picture Collection, State Library of Victoria)

Der Deutsche Verein von Ballarat hatte ihre Bibliothek im Dutch Harry Hotel; sie bestand aus fast 2000 Büchern. Einige Vereine etablierten eine Krankenkasse für ihre Mitglieder. Einige der regionalen Vereine hatten nur ein kurzes Leben, während die Vereine von Ballarat und Bendigo noch bis ins 20. Jahrhundert existierten.

Theodor Müller war ein reges Mitglied der Deutschen Vereine Victorias, sowohl auf dem Lande als auch in Melbourne. Er schrieb viele Gedichte auf Deutsch und galt als der deutsche Dichter Victorias.

Image: AnzeigeAnzeige links: Melbourner Deutscher Turnverein, in „Australische Deutsche Zeitung“ 4/11/1870

Bezeichnend für die Verbreitung der Deutschsprachigen in Victoria im 19. Jahrhundert ist die Tatsache, dass die 26 Vertreter der „Australischen Deutschen Zeitung“ in Victoria im Jahre 1870 fast alle auf dem Lande und nicht in der Hauptstadt lebten.

Im Jahre 1867 hielten die Deutschen Vereine von Victoria einen Fackelzug zur Ehre des Herzog von Edinburgh, der in Melbourne zu Besuch war. Der Herzog war Halbdeutscher; sein Vater war der Ehemann von Königin Victoria, Albert von Sachsen-Coburg-Gotha. Es gab 1000 Fackeln und drei Chöre, deutsche Geschäfte waren geschmückt und einige zeigten die deutsche Flagge. Das Begrüßungskomitee (der Künstler Eugène von Guérard war mit dabei) verpfändete die Treue der deutschen Kolonisten an die Königin und England und hoffte auf andauernde Freundschaft „between the two Teutonic nations, England and Germany.“

Image: Fackelzug
„Visit of H.R.H. the Duke of Edinburgh.
The German torchlight procession in front of Public Library.“
Holzschnitt, Robert Stewart 1867
La Trobe Picture Collection, State Library of Victoria

(Kopie des Artikels von Tom Darragh The Deutsche Vereine of Victoria in the Nineteenth Century von D. Nutting erhältlich.)

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