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Gold in Victoria

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| Hermann Bruhn & die erste Gold-Entdeckung | shicer | achtgrößter Goldklumpen |
| Deutsche Vereine |

Ein Komitee des Parlaments in Victoria (Gold Rewards Committee) bot 1851 eine Belohnung für die erste Person an, die innerhalb einer Reichweite von 200 Meilen um Melbourne herum Gold entdeckte. Die obere Schicht der Gesellschaft von Victoria hatte Angst, dass alle Arbeiter in der neuen Kolonie Victoria (gerade von New South Wales abgetrennt) nach Norden auf die Goldfelder von New South Wales strömen würden, die vor kurzer Zeit entdeckt worden waren.

Foto: H. BruhnIm Januar 1851 verließ Dr Hermann Bruhn, ein Arzt, Melbourne und begann eine sechsmonatige Reise durch die Buschgebiete, um die Mineralien-Resourcen von Victoria zu erforschen. Als Schafhirten ihm erzählten, dass sie seit langem von einer goldführenden Quarzader auf Donald Camerons Schaf-Farm „Clunes“ wussten, besuchte er Cameron, der ihm Goldfunde zeigte. Während seiner Reise begegnete er James Esmond und erzählte ihm vom Gold auf „Clunes“. Am 18. Juli 1851 schrieb Bruhn einen Brief auf Deutsch an Victorias Gouverneur La Trobe (La Trobe war natürlich ein gebildeter Mann), und berichtete von seinen Entdeckungen während seiner Reise. Das Komitee für Gold-Belohnungen verlieh Dr Bruhn £500 in Anerkennung seiner Reise und dafür, dass er überall während seiner Reise seine Gold-Entdeckung bei Clunes publik machte (anstatt es für sich selbst zu behalten). Zwei andere Leute, einschließlich James Esmonds bekamen auch Belohnungen für Clunes, da das Komitee meinte, dass alle drei legitime Ansprüche auf die Belohnung hatten. James Esmond (der schon Bergbau-Erfahrung auf den Goldfeldern Kaliforniens hatte) gilt oft als der erste Entdecker von Gold in Victoria, weil er mit einer Bergbau-Ausrüstung nach Clunes reiste und dort selbst grub, was einen Zustrom (rush) von Goldsuchern auslöste.

(Bildnis: eine Kopie im Besitz der Society of Australian Genealogists in den Dennes-Akten, hergestellt nach dem Originalabzug.)

(Trennungslinie)

Bis 1854 waren 2,46% der Bevölkerung der Goldfelder Deutsche, von einer Gesamtbevölkerung der Goldfelder von circa 66.700. Von allen Deutschen in Victoria suchten fast 42% Gold.

 

(Foto © D. Nutting) Straßenschild
Straßenschild
bei Guildford,
Mittel-Victoria
Shicers: In Raffaello Carbonis Buch über seine Erfahrungen auf den Goldfeldern vor, während und nach dem rebellischen Aufstand der Eureka Stockade benutzt er ein Wort, das er als „shicer“ sowie als „scheisser“ buchstabiert. Dieses war ein Wort, das die Goldsucher benutzten, um einen Claim zu bezeichnen, der kein Gold enthielt (stammt ja vom deutschen Verb scheissen). Gruppen von Goldsuchern (diggers), die nicht viel Glück hatten, würden am Samstagabend auf besseres Glück in der nächsten Woche trinken (mit schlechtem Rum von einem illegalen Alkoholverkäufer), mit dem Trinkspruch „To our last bloody shicer!“, in der Hoffnung, dass sie bald ein erfolgreiches Loch graben würden. Im November 1855 wurde ein Goldfeld in der Nähe von Blackwood entdeckt, das den Namen Shicer Gully bekam. Es gab zwei Shicer Gullys in der Castlemaine-Gegend, und ein Goldfeld mit dem Namen Shicer Gully wurde 1853 in Wedderburn entdeckt, und noch ein Shicer Gully zog im August 1860 bei Smythesdale Goldsucher an.

There's a good time a comin', boys, a good time a comin',
Not a shicer shall be sunk, nor a digger ever seen drunk,
And there's a good time a comin'...

- „The Good Time Coming“: ein Lied der Hoffnung aus einer Lieder-Sammlung, die William Coxon in Ballarat circa 1858-9 komponierte.

Ferdinand Hochstetter schrieb auf, was er vom Bergbau sah, als er Victoria 1859 besuchte. Er schrieb in seinem Tagebuch: „Schicer R[eef] (Deutsches Wort!!)“.

(Trennungslinie)

Am 31. Mai 1870 entdeckten auf den Berlin-Rheola Goldfeldern S. Schlossmann, J. Davis und ein anderer Goldsucher namens Rendisch den achtgrößten Goldklumpen, den man jemals in Victoria gefunden hat; sie nannten ihn den Viscount Canterbury, und er wog 1114 troy Unzen (34,6 kg).

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