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und die Kommune Herrnhut, Victoria
1) Krummnow in Südaustralien
2) In Victoria - Gründung der Herrnhut-Kommune
3) Hill Plain-Kommune zieht nach Herrnhut
4) Krummnows Tod
Für
Krummnow und seine Gemeinde ging es dann schnell zu Ende. Nur noch acht Leute
lebten in der Gemeinde, als Krummnow am 3. Oktober 1880 starb. Niemand wusste,
wie alt er war. Herrnhut hatte große Schulden, aber die übrigen Mitglieder,
die noch dort lebten, bewirtschafteten die Kommune weiter, so gut sie konnten.
Gleichzeitig begannen sie komplizierte und lange Gerichtsverhandlungen, um dort
bleiben zu dürfen (Krummnow hatte nie schriftlich klar gemacht, was mit dem
Land nach seinem Tod passieren sollte). Am 20. Dezember 1886 wurde der Besitz
der Kommune den übrigen Kommune-Mitgliedern übereignet. Leider gab es durch
die langen Gerichtsverhandlungen mit Anwaltskosten angehäufte Schulden von £5000.
1889 wurde das Land dem Melbourner Anwalt Alfred Hodgson übertragen, damit er
die Schulden begleichen könnte. Verhandlungen mit dem Käufer des Landes hatten
zur Folge, dass die übrigen Herrnhut-Mitglieder noch so lange in den Steingebäuden
wohnen durften, wie sie wollten. Viele der Gebäude wurden niedergebrochen und
das Baumaterial wurde für Bauzwecke anderswo benutzt.
Grabstein von Johanna Röhr, Friedhof von Tabor
Johanna war eines der Kinder, die in der Kommune geboren wurden.
Es gibt einige Geschichten über Krummnows Beerdigung, die Teil der mündlichen Volkskunde der Gegend sind. Man glaubt, dass sie nicht wahr sind. Zum Beispiel:
1) Es heißt, dass man Krummnow mit dem Gesicht nach unten beerdigt habe. Krummnow prahlte damit, dass er nach seinem Todhinauf zum Himmel gleiten würde und dort aufgenommen werde, wie es Christus passierte. Die lutherischen Nachbarn fanden das lästerlich, also verbreiteten sie die Geschichte, dass Krummnow mit dem Gesicht nach unten beerdigt wurde, so dass er bei der angeblich prophezeihten Auferstehung sich nicht in Richtung Himmel bewegen würde, sondern in die entgegengesetze Richtung, - in Richtung Hölle. Viele meinten, dass er dorthin gehörte. Eine Ausschmückung dieser Geschichte besagt, dass man einen sehr großen Stein über seinen Körper legte, so dass, wenn Krummnow schlau genug wäre, zu merken, dass er sich in die falsche Richtung bewegt, der Stein garantieren würde, dass er dort bleibt, wo er hingehört.
August Hildebrandt, Herrnhuts Bäcker und langjähriges Mitglied der Kommune, hielt die Eloge bei der Beerdigung, und er respektierte Krummnow sehr, und muss Krummnow auf eine anständige Weise beerdigt haben.2) Es heißt auch, dass ein bekümmerter Landarbeiter (swagman), der oft für die Kommune gearbeitetet hatte und der Krummnow mochte, bei der Beerdigung versuchte, in das Grab hineinzuspringen. Dafür gibt es keinen Beweis.
Informationen zusammengefasst aus:
Huf, Betty. 2001. Persönliche Mitteilung.
Lodewyckx, Prof. Dr A. 1932. Die Deutschen in
Australien. Ausland und Heimat Verlagsaktiengesellschaft, Stuttgart.
Siehe dazu auch:
Meyer, C. 1978. Two Communes in 19th Century
Victoria. In: Victorian Historical Journal, Vol. 49, No.4.
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