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Deutschsprachige in Australien

Tatura Internierungslager

Im Zweiten Weltkrieg wurden viele deutsche und österreichische Zivilisten und Soldaten in Internierungs- und Kriegsgefangenenlager nach Australien geschickt. Die Lager für diese Menschen mussten weit von den australischen Städten und der Küste entfernt sein, denn diese Menschen sollten keinen Kontakt mit Australiern haben. In der Umgebung von Tatura im Nordosten von Victoria wurden Lager eingerichtet, und die Internierten und Kriegsgefangenen bekamen dasselbe Essen und dieselbe Unterkunft wie die Wachsoldaten der australischen Armee.

Ebenfalls in Tatura interniert waren die Deutschen und die Österreicher, die die britische Regierung auf der Dunera nach Australien geschickt hatte. Großbritannien hatte eine deutsche Invasion befürchtet, und war nicht sicher, dass diese Deutschen und Österreicher keine Spione waren, trotz der Tatsache, dass sie vor Nazi-Verfolgung geflohen waren. Auf der Dunera wurden sie von den britischen Wachsoldaten schlimm behandelt. 2000 Flüchtlinge wurden auf dem Schiff transportiert, obwohl es für diese Anzahl viel zu klein war.

Lies Gedichte von Dunera-Passagieren über die Schiffsreise und über die Internierung:
Punkt Wer sind wir? (Oswald Volkmann)
Punkt Good-bye Australia (Max Zimmering)
Punkt They sang on the "Dunera" (Anonym)

Der Kunstlehrer Ludwig Hirschfeld-Mack wurde auch in Tatura interniert. Er machte die beiden Holzschnitte unten.

Image: Holzschnitt
Ludwig Hirschfeld-Mack, 1893-1965,
Deutsch-Australier,
Internment Camp, Tatura 1941,
Holzschnitt, 15.0/24.1cm,
Gabe von Mrs Franz Philipp 1971,
National Gallery of Victoria, Melbourne
Image: Holzschnitt
Ludwig Hirschfeld-Mack, 1893-1965,
Deutsch-Australier,
Tatura 1941,
Holzschnitt, 14.8/19.5cm,
Gabe von Mrs Franz Philipp 1971,
National Gallery of Victoria, Melbourne

Die größte Gruppe der Internierten im Familienlager Nr.3 waren die Templer-Deutschen aus Palästina. Sie wurden 1941 auf der Queen Elizabeth nach Australien transportiert. Sie wussten nicht, wohin das Schiff fuhr. Im Familienlager Nr.3 etablierten sie eine Schule, in der die Kinder trotz der Schwierigkeiten einen sehr guten Unterricht bekamen. Solche Schwierigkeiten waren zum Beispiel: wenige Schulbücher und Unterrichtsmaterialien, nicht genug Klassenzimmer und die Notwendigkeit, Schüler unterschiedlichen Alters zusammen zu unterrichten. In der Schule konnten die älteren Schüler sogar ihr Abitur (Schulabschlusszeugnis) machen. Folgende Fächer wurden unterrichtet: Deutsch, Englisch, Französisch, Latein, Erdkunde, Geschichte, Chemie, Physik, Biologie, Kunst und Sport. Später wurde dieses Abitur von deutschen Universitäten und von der Universität Melbourne anerkannt.
Lies Schulleiter Eppingers Bericht über die Schwierigkeiten der Lagerschule (1943)

Alle Fotos, die im Lager aufgenommen wurden, durften nur mit Genehmigung des australischen Lagerkommandanten gemacht werden. Deshalb das kleine Schild mit Katalognummer, das man auf diesen Fotos unten sehen kann. Die Fotos wurden von einem Militärfotografen geknipst.

Foto: Klasse
Eine Schulklasse im Internierungslager No.3

Foto: Konfirmation
Templer - Konfirmationsklasse, 1946

Besuche die Website des Tatura Irrigation & Wartime Camps Museum.

Werner Blaich's Story“ (in englischer Sprache: Werner beschreibt seine Erfahrungen - er wurde in Palästina geboren und mit seiner Familie in Tatura, Victoria, interniert. Er blieb in Australien. Werner beschreibt unter anderem die Schiffsreise nach Australien und das Leben im Internierungslager. PDF-Datei, Größe 51Kb. PDF - Wie??)

(Informationen teilweise aus „Tatura Heritage Trail“, Association of German Teachers of Victoria, Inc., 1999. Fotos: Albert Blaich Family Archive)

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