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1960er
Trotz
der Stärke der westdeutschen Wirtschaft und des hohen Lebensstandards, den die
meisten Leute in Mittel-Europa jetzt genossen, zog Australien noch viele Deutsche
(und Österreicher und Schweizer) an. Einige betrachteten Australien als ein
Land von viel Platz (nicht wie ihre dicht bevölkerte Heimat) und von neuen Möglichkeiten,
wie zum Beispiel Wolf Blass (>>),
der sehr erfolgreiche südaustralische Weinhersteller, der 1960 ankam, nachdem
er in Deutschland studierte und Kellermeister wurde. Im Jahre 1982 erzählte
Blass dem Magazin DER SPIEGEL:
Nichts zieht mich mehr zurück nach Europa. Die Freiheit, die ich in Australien genieße, persönlich wie als Unternehmer, kann mir die Bundesrepublik nicht bieten.
Man schätzt, dass ungefähr 135.000 Deutsche zwischen 1950 und 1975 nach Australien auswanderten.
1960
Am 24. Mai ernannte die (neue Nachkriegs-) Republik Österreich ihren ersten ersten Gesandten für Australien (Dr. de Comtes). Am 17. März 1964 beschloss Österreich die Umwandlung der Gesandtschaft in eine Botschaft, und am 17. Juli 1964 traf der erste Botschafter, Dr. Reitbauer, in Canberra ein.
1970er
Bei der weltweiten wirtschaftlichen Rezession der 1970er und höherer Arbeitslosigkeit in Australien wurde die Einwanderungsquote reduziert und die Einwanderungsbehörde wurde wählerischer. Einwanderer, die Kapital und unternehmerisches Können mitbrachten und Arbeitsplätze schaffen könnten, waren gefragt.
1972
Am 22. Dezember eröffnete die Deutsche Demokratische Republik (Ostdeutschland) ihre Botschaft in Canberra. Diese Eröffnung folgte dem Beschluss der neuen Whitlam-Regierung in Australien, diplomatische Beziehungen mit China, Ostdeutschland und Nordvietnam aufzunehmen; die Whitlam-Regierung wollte eine unabhängigere australische Stellung in internationalen Angelegenheiten. Im Juni 1974 sagte der Außenminister Senator Willesee:
Die erste Pflicht einer Regierung ist diese: die Welt zu erkennen und verstehen, so wie sie tatsächlich ist, nicht so, wie wir sie uns vorstellen oder sie uns wünschen.
1980er
In diesem Jahrzehnt gab es weiterhin Deutschsprachige, die mit dem Glauben nach Australien kamen, dass sie hier sicherer als in Europa wären im Fall, dass der Kalte Krieg (politische Spannung zwischen Osten und Westen) zu einem Atomkrieg würde. Deutsche Einwanderer in den 80er-Jahren waren meistens relativ wohlhabend, und (nach Angaben von Australiens Einwanderungsbüro in Köln) waren die Hauptgründe für das Auswanderungsinteresse für Australien: Kriegsgefahr, wachsende Arbeitslosigkeit, die überfüllten Großstädte Deutschlands, hohe Wohnungspreise und das australische Wetter.
1980
Im April gewährte die australische Regierung der Tänzerin Heidi Giersch politisches Asyl. Sie war eine Ballett-Tänzerin auf Australien-Tournee mit dem ostdeutschen Ensemble Komische Oper. Dies war das zweite Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass die Regierung politische Asyl gewährt hatte (das erste Mal war der Fall Petrov im Jahre 1954), und es erregte ziemlich viel Aufsehen. Es war wahrscheinlich eine politische Protest-Aktion, die von der australischen Regierung gegen die europäischen kommunistischen Länder gerichtet war. Zu dieser Zeit hatte die Sowjet-Union gerade erst Afghanistan angegriffen, und die australische Regierung schickte Sportler zu den Olympischen Spielen in Moscow, obwohl die USA und andere Nationen die Spiele boykottierten.
1997
Eine umfangreiche Leserumfrage des führenden deutschen Reisemagazins GLOBO
ergab, dass Australien das Lieblingsurlaubsziel der deutschen Touristen im Jahre
1997 war.
Lies eine Pressemeldung in PDF-Format über den Tourismus von Deutschland nach Australien auf der Website von Tourism Australia (in englischer Sprache - folge den Links so: Markets > Europe > Germany > Research and Statistics > Germany Visitor Profile).
2000
Am 23. Juli, bei ihrer Regelmäßigen Tagung 2000, entschuldigte sich die Lutherische
Kirche Australiens bei den Ureinwohnern Australiens. Dr Steicke sagte folgendes:
On behalf of the rest of the people of our church, I am sorry for the suffering and hurt that your people have had to endure. We ask God to forgive us for the evil we have done, and the help we have failed to give you. We resolve to work together with you, to share and learn together, to accept and respect each other. Help us to listen to you and learn from you. We promise to work with you and others for justice and harmony in relationships. We recognise the contribution which indigenous people are making. We are sorry for the bad things that have happened in the past. Please forgive us.
Pastor Jimmy Haines, Vertreter der Ureinwohner Zentral-Australiens, antwortete in der Arrarnta-Sprache, die Mr Garry Stoll übersetzte.
Many of us Aboriginal people living in Central Australia and also us pastors have been discussing this word reconciliation for a long time. More recently people asked me to speak on their behalf at this synod. That's why I'm speaking to you as their representative..... We do not hold a grudge against white people for what happened. There are people who always want to only talk about the bad things the white people did. We however would rather remember that many white people helped us and many are our friends to this day. More than anything however, we thank God that he sent his messengers to us with His Word. The missionaries taught us about God and stayed with us for a long time. Today there are many Aboriginal Christians and Pastors in Central Australia. We are really happy about that. We are also happy that the Lutheran Church continues to help us.
Am 5. Juli verblüffte der australische Meister im Diskuswerfen Werner Reiterer
die australische Öffentlichkeit mit der Veröffentlichung seines Buches Positive.
Darin gab Reiterer zu, dass er ab dem Jahr 1995 verbotene Doping-Mittel benutzt
hatte, und er behauptete, dass eine Handvoll australischer olympischer Beamten
einige Spitzen-Leichtathleten schützten, die diese Doping-Mittel benutzten.
Das Australische Olympische Komitee verkündete sofort eine juristische Untersuchung;
jedoch wurde die Untersuchung später abgesagt, als Reiterer es ablehnte, Personen
zu nennen, die in seinen Behauptungen eine Rolle spielten. Reiterer war im Dorf
Hohenems geboren, im Nordwesten Österreichs, und wanderte mit seiner Familie
nach Australien aus, als er drei Jahre alt war. Er nahm für Australien an zwei
Olympischen Spielen teil. 1992 war er in den Endrunden (10. Platz) in Barcelona,
gewann die Gold-Medaille 1994 bei den Commonwealth-Spielen, und war der australische
Leichtathlet des Jahres 1995. Er war 9-mal australischer Diskusmeister.
Während der Olympischen Spiele in Sydney haben internationale Journalisten
ihn interviewt, und er fand, dass sie mehr Interesse als australische Journalisten
für die Fragen im Sport hatten, auf die er aufmerksam machen wollte. Er meinte,
dass australische Journalisten nur Namen hören wollten.
2005
Am 3. Februar 2005 war die Deutsch-Australierin Cornelia Rau wieder frei, nach 10 Monaten hinter Gittern, zuerst in einem Frauengefängnis, dann in einem Auffanglager für illegale Einwanderer, das am Rande der Wüste im Bundesstaat Südaustralien lag. Der Fall der psychisch kranken 39 Jahre alten Frau, deren Familie 1967 von Hamburg nach Australien ausgewandert war, löste einen Skandal in Australien aus, da der Fall die Zustände in Australiens Auffanglagern für Asylbewerber beleuchtete.
2007
Im Juni 2007 wurde Mathias Cormann, der aus dem deutschsprachigen Teil Belgiens ausgewandert war, Parlamentarier im australischen Senat und vertrat dort den Bundesstaat Westaustralien. Später war er mehrere Jahre lang Australiens Finanzminister.
2008
Am 26. November 2008 bekam die Familie des deutschen Arztes Bernhard Möller die Nachricht, dass der australische Einwanderungsminister Chris Evans entschieden hatte, dass sie in Australien bleiben darf. Möller arbeitete als einziger Internist in der kleinen Stadt Horsham auf dem Lande im Westen von Victoria. Ursprünglich hatte die Einwanderungsbehörde den Antrag der Familie auf Bleiberecht abgelehnt, mit der Begründung, dass ein am Downsyndrom leidender Sohn des Arztes »bedeutende Kosten für die australische Gemeinschaft« verursachen würde.
2017
Der ehemalige Australian-Rules-Footballer Nick Riewoldt hat seine Autobiografie mit dem Titel The things that make us veröffentlicht. Riewoldt war einer der erfolgreichsten Stürmer in der Australian Football League (der Sportjournalist Glenn McFarlane beschrieb ihn 2023 als „Superstar, Schlüsselstürmer und große Führungspersönlichkeit“). Er bestritt zwischen 2001 und 2017 336 Spiele für den St Kilda Football Club und war 2005 und von 2007 bis 2016 Kapitän des Vereins. Das erste Kapitel seines Buches trägt den Titel „Heritage“ (Erbe), und der größte Teil des Kapitels befasst sich mit seiner deutschen Herkunft.
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German Australia © D. Nutting 2001