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Namen

Australische Ortsnamen mit deutschem Hintergrund
(in australischen Staaten außer Südaustralien)

(Deutsche Ortsnamen in Südaustralien)

Australien hat heute folgende deutsche offizielle Ortsnamen:

Victoria:

Altona

- ein Vorort im Westen von Melbourne. Stadtteil von Hamburg in Deutschland

(Foto © D. Nutting) Bahnhof Hamburg-Altona

Arkona

Arkona ist eine Ortschaft an der Dimboola-Rainbow Road in der Wimmera-Region im Westen von Victoria. Sie wurde 1890 überwiegend von Deutschen besiedelt. Man sagt in dieser Region, dass die Leute damals den Namen Arkona wählten, weil Kap Arkona in Deutschland ein Lieblingsplatz eines lutherischen Pfarrers in dieser Wimmera-Gemeinde war. Kap Arkona ist die Nordspitze der deutschen Insel Rügen in der Ostsee. Kap Arkona wird in Deutschland liebevoll als »Deutschlands Nordkap« bezeichnet. (Professor Lodewyckx von der Universität Melbourne, der 1932 ein Buch über die Deutschen in Australien schrieb, stellte fest, dass es für Arkona in der Frühzeit auch den Namen Grünwald gab).
Dieser Ursprung des Ortsnamens Arkona wird auch in einem Buch über Ortsnamen in Victoria und Tasmanien aus dem Jahr 1944 genannt, obwohl er nicht sehr deutlich zum Ausdruck kommt.

Brunswick

Brunswick ist der englische Name von Braunschweig, einer Stadt in Norddeutschland. Der Pionier Thomas Wilkinson benannte sein Grundbesitz Brunswick nach Prinzessin Caroline von Braunschweig; sie war die Frau des britischen Königs George IV.

Carlsruhe

Charles Hotson Ebden, Großgrundbesitzer, Geschäftsmann und Politiker, geboren am Kap der Guten Hoffnung [Südafrika] als Sohn wohlhabender Eltern, bekam seine Erziehung in England und in Karlsruhe, Deutschland. Er kam nach New South Wales und seine Rinder und Schafe waren die ersten, die den Murray-Fluss überquerten. Im Jahre 1837 ließ er sich am Campaspe-Fluss westlich von Mount Macedon nieder und nannte die Gegend Carlsruhe nach der deutschen Stadt. Später wurde er erfolgreicher Politiker in Melbourne und half William Westgarth, deutsche Einwanderer nach Victoria zu bringen.

Coburg

Der Vorort hatte früher den Namen 'Pentridge', aber die Bürger wollten den Namen ändern, so dass ihr Ortsname nicht an das große gleichnamige Gefängnis im Ort erinnert. Im März 1870 bekam der Vorort den neuen Namen Coburg, um den englischen Duke of Edinburgh zu ehren; er war Mitglied in der deutschen königlichen Familie Sachsen-Coburg-Gotha. Sein Vater Albert, Ehemann von Queen Victoria, stammte aus Deutschland. Coburg ist auch der Name einer Halbinsel im Northern Territory nordöstlich von Darwin. Die Halbinsel ist benannt nach Prinz Leopold von Sachsen-Coburg-Gotha, dem Onkel der britischen Königin Victoria. Prinz Leopold wurde später König von Belgien.

(Foto © D. Nutting) StraßenschildDahlen

eine Gegend westlich von Horsham; benannt nach der Siedler-Familie Dahlenburg

(Foto © D. Nutting) Straßenschild in ElsternwickElsternwick

in den 50er-Jahren des 19. Jahrhunderts nannte Charles Hotson Ebden [siehe Carlsruhe oben] sein Haus dort „Elster“, das deutsche Wort für „magpie“. Der Ort wurde nach seinem Haus benannt. „Wick“ ist ein skandinavisches Wort für „Dorf“.

Freeburgh

10 km südöstlich von Bright; der Name ist möglicherweise eine englische Version von Fredeburg, dem Namen eines Dorfs in Schleswig-Holstein im Norden Deutschlands...Heinrich Traulsen stammte aus dieser Region.

(Foto © D Nutting) Germantown-SchildGermantown

6,5 km südöstlich von Bright. German Creek und Germantown sind benannt nach zwei Deutschen, die dort Gold fanden und unter den ersten Siedlern waren. Heinrich Traulsen, geboren 1836 in Schleswig-Holstein, und Ferdinand Blumner kamen 1856 dort an, wo Bright entstand. Sie wurden beide angesehene Bürger der Gegend.

Hesse

Ortschaft an der Hamilton Highway 41 km von Geelong; benannt nach George Hesse. Im Jahre 1837 machten Hesse und Joseph Gellibrand, zwei Anwälte aus Van Diemen's Land (Tasmanien), eine Forschungsreise im Gebiet des oberen Barwon-Flusses. Man vermutet, dass Aborigines sie umbrachten. Auch Mt Hesse (kleiner Berg etwa 10 km nordwestlich von Winchelsea) und Point Hesse (Landspitze westlich von Port Campbell). Hesse ist die englische Form des Namens des deutschen Bundeslandes Hessen. Hesse ist auch der Nachname eines deutschen Schriftstellers (und Nobelpreisträger) - Hermann Hesse.

Heidelberg

Leichardt

- in leicht vereinfachte Schreibweise - siehe auch Leichhardts Name in der australischen Landschaft)

Lubeck

Steiglitz

nordwestlich von Geelong; benannt nach den irisch-deutschen Brüdern von Steiglitz - sie hatten große Ländereien in Tasmanien und zogen im Juni 1836 von dort nach Victoria.

Queensland:

Hebel

Die Stadt trägt diesen Namen seit circa 1880. Man glaubt, dass sie nach einer deutschen Familie benannt wurde, die dort wohnte.

Leichhardt

Marburg

Im Ersten Weltkrieg ersetzte die Queensland-Regierung den Namen Marburg durch den neuen Namen Townshend, benannt nach einem britischen General. Am Ende des Krieges wollten die Leute von Marburg ihren alten Namen wieder haben, was die Regierung dann erlaubt hat.

Minden, Prenzlau, Rosenthal,

Sellheim

Ortschaft bei Charters Towers, benannt nach dem deutschen Einwanderer Philipp Friedrich Sellheim. Er kam 1855 nach Australien, und war 1880-1888 Minendistriktvorsteher auf dem Goldfeld von Charters Towers. 1892 wurde er Under Secretary for Mines (Unterstaatssekretär für Minenwesen) in der Queensland-Regierung.

Foto © P Blöcker - Templin SchildSteiglitz

Templin

Templin wurde von W F Hönhaus nach seinem Geburtsort im heutigen Landkreis Uckermark benannt, circa 80 km nordöstlich von Berlin entfernt. Um das Jahr 1880 wanderten mehrere Familien von dieser Gegend aus und ließen sich an der Teviot-Bergkette im Südosten von Queensland nieder.

Zillmere

abgeleitet von „Zillman's Waterhole“ - Johann Leopold Zillmann, einer der frühen Missionare, die John Dunmore Lang nach Queensland brachte

Tasmanien:

Grindelwald, Interlaken, Steiglitz, Steiglitz Town,

German Town (kleine Ortschaft bei St Marys an der Ostküste)

Mount Hartz National Park (80 km südwestlich von Hobart, benannt nach dem Harz, einem Gebirge in Mitteldeutschland)

Northern Territory:

Finke, Hermannsburg

New South Wales:

Emerton

Vorort am nordwestlichem Rand Sydneys; benannt nach dem deutschen Einwanderer Wilhelm Emert, der 1861 Postbeamter und Ladenbesitzer in Mt Druitt war

Engadine

Vorort am südlichen Rand Sydneys; benannt nach dem Gebiet im Schweizer Teil des Inn-Tals

Heckenberg

Vorort von Sydney, in der Nähe von Liverpool. Der Vorort bekam diesen Namen wegen der langen Verbindung der Familie Heckenberg zur Gegend von Green Valley. Circa 1865 ließen sich William Heckenberg und seine Frau in dieser Gegend nieder. Er war der Sohn von Kapitän Casper Theodore Heckenberg von Plymouth/England und seiner Frau Jane. Während des Ersten Weltkrieges, als eine anti-deutsche Stimmung herrschte, betonte die Familie, dass die Heckenbergs seit fast 200 Jahren in England und später in Australien gelebt hätten.

Leichhardt

Linden

Ort in den Blue Mountains westlich von Sydney, benannt nach der Baum-Art Linden - „lime trees“ auf Englisch

Pyrmont

benannt nach einem Kurort 50 km südwestlich von Hannover, Deutschland

Sans Souci

Ein Vorort im Süden von Sydney. Der Name ist zwar französisch, aber der Vorort wurde nach dem prächtigen Schloss Sans Souci benannt, den der preußische König Friedrich der Große 1745 in Potsdam baute. Sans Souci bedeutet „ohne Sorgen“.

Westaustralien:

Mueller Park

Eine öffentliche Parkanlage im Vorort Subiaco. 1883 bekam der Park den Namen Mueller Park, um den berühmten deutsch-australischen Botaniker Baron Ferdinand von Mueller zu ehren. 1916 benannte der Stadtrat Subiacos den Park wegen der Kriegsstimmung in Kitchener Park um, nach dem britischen Kriegsheld Lord Horatio Kitchener. Ferdinand Street und Mueller Road, ebenfalls nach dem deutschen Botaniker benannt, wurden auch umbenannt. Im Juli 1980 beschloss der Stadtrat Subiacos, dem Mueller Park seinen alten Namen wiederzugeben.

Schroeder

Name einer Ortsschaft nordöstlich von Augusta, und benannt nach der Familie Schroeder, die von 1929 bis 1989 dort eine Farm betrieb - Rinder, später Tabak- und Orangenanbau.

Namen von deutschen Wissenschaftlern in der Landschaft Mittelaustraliens

Im 19. Jahrhundert waren relativ viele Naturwissenschaftler aus den deutchsprachigen Ländern in Australien tätig. Einige Berge in Mittelaustralien sind nach deutschen Naturwissenschaftlern benannt, zum Beispiel: Mt Liebig, Mt Zeil, Mt Sonder, Mt Winnecke, Mt Leichhardt, Mt Heuglin, Von Treuer Tableland, Mt Feldtmann, Sachse Bluff, Haast's Bluff, Mt Von Mueller, Mt Mueller, Ferdinand Hills. Der Botaniker und Forscher Ferdinand von Mueller bat den Forschungsreisenden Ernest Giles, eine Berggruppe in der Nähe von Uluru nach der Königin von Württemberg zu benennen. Lange trugen sie den Namen The Olgas (Königin Olga). Heute tragen sie den einheimischen Namen Katatjuta.

Ehemalige deutsche Ortsnamen

Früher hatte Australien viel mehr deutsche Ortsnamen, aber Gemeindevorsteher und Regierungen haben viele Namen geändert. Die meisten deutschen Namen in der folgenden Liste hat man im Ersten Weltkrieg geändert. Einige der Ortsnamen hier hat man jedoch nicht geändert, aber sie bezeichnen heute sehr kleine Ortschaften auf dem Land, ohne Postleitzahl.

(Foto © D. Nutting) StraßenschildVictoria - Germantown (jetzt Grovedale, bei Geelong), Breslau (im Jahre 1856 bekam es den Namen Waldau, seit ~1900 Doncaster; eine Grundschule existierte von 1971 bis in die 1990er in Doncaster mit dem Namen Waldau Primary School), Gnadental (bei Penshurst, östlich von Hamilton), Grünwald (jetzt Arkona, nicht weit nordwestlich von Dimboola), Hochkirch (jetzt Tarrington, nicht weit südöstlich von Hamilton), Kirchheim (jetzt Minyip), Kornheim (etwa 7 km östlich von Dimboola), Waldkirch (heute Freshwater Creek, nicht weit südwestlich von Geelong), Neukirch (jetzt Byaduk, nicht weit von Hamilton), New-Mecklenburg (seit 1850 Keelbundora; ~1851 Dry Creek; ~1855 New Mecklenburg; ~1860 Westgarthtown; ~1900 bis heute Thomastown), Plauen (jetzt Mill Park), Tanck's Corner (benannt nach dem Siedler Friedrich Tanck, 1871. Seit 1929 Yarrambat), Mt Bismarck (jetzt Mt Kitchener)

Tasmanien - Bismarck (jetzt Collinsvale), German Town (jetzt Lilydale, 26 km nordöstlich von Launceston), Heidelberg (frühere Ortschaft bei Port Sorell, 16 km östlich von Devonport, spätestens seit 1887; existiert nicht mehr)

Queensland - Bismarck (jetzt Maclagan), Blumbergville (jetzt Boonah), Hessenburg (jetzt Ingoldsby), Engelsburg (jetzt Kalbar), Bergen (jetzt Murra Murra), Bergenside (jetzt Neuve), Gehrkevale (jetzt Mount Mort), German Station (frühe deutsche Missionsstation, gegründet 1838; seit 1885 heißt der Ort Nundah), Gramzow (jetzt Carbrook), Hapsburg (jetzt Kowbi), Kirchheim (jetzt Haigslea), Roessler (jetzt Applethorpe), Stegeht (jetzt Woongoolba), Teutoburg (jetzt Witta)

New South Wales - Germanton (jetzt Holbrook), German's Hill (jetzt Lidster Hill, nicht weit von Orange), German Creek (jetzt Empire Vale, in der Nähe von Ballina, an der Nordküste)

Westaustralien - Heidelburg (jetzt Bickley)

(Deutsche Ortsnamen in Südaustralien)

[This page in English]

Siehe auch:
Reynolds, Geoff. 1992. German Place Names in Australia changed during the Great War. Possum Printing, Bateman's Bay (NSW).


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German Australia © D. Nutting 2001