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1840er-1850er

Etwa die ersten 700 deutsche Einwanderer in Südaustralien kamen wegen der Glaubensfreiheit, aber danach (und weil der preußische König Friedrich Wilhelm III im Jahre 1840 starb) kamen die Einwanderer hauptsächlich aus anderen Gründen: weitverbreitetes Elend und Armut auf dem Lande, Missernten, Hungersnot und Arbeitslosigkeit (Industrialisierung) in Deutschland zwangen Massen von Menschen zur Auswanderung. Einige wollten auch den obligatorischen Dienst in der Armee vermeiden.

1840

Sir William Hampton Dutton war Hamburgs erster Konsul in Sydney von 1840-1842. Sein Bruder Pelham besetzte die Stelle 1844-1847. Als junger Mann machte Sir William viele Reisen in Deutschland und belegte Kurse an preußischen Universitäten. Gewöhnlich waren Konsule Leute deutscher Abstammung.
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1841

Am 28. Oktober kam die Skjold in Adelaide an, mit 28 Familien aus derselben Gegend in Deutschland wie die Ansiedler von Klemzig und Hahndorf. Ungefähr 20% der Passagiere starben wegen Krankheiten an Bord während der Seereise. 1842 gründeten sie die Dörfer von Bethanien im Barossa-Tal und Lobethal in den Hügeln 17 km von Hahndorf, unter ihrem Pastor Gotthard Daniel Fritzsche.

(Foto © D. Nutting) Grabstein

Pastor Fritzsches Grabstein hinter der lutherischen Kirche in Lobethal. Der Steinmetz vergaß den Buchstaben „Z“ in Fritzsche, und fügte später ein kleines „Z“, zwischen dem „T“ und dem „S“ ein.

1845

Am 18. September erreichte das Auswanderungsschiff Patel Adelaide aus Bremen, an Bord waren Deutsche, und unter ihnen einige erfahrene Bergarbeiter, die Arbeit in der sogenannten „Monster Mine“ (eine Kupfermine) in Burra suchten. Unter den Bergarbeitern war der Bergwerksaufseher und Minenmanager Ey, und Georg Ludwig Dreyer und sein Sohn Georg, die von der Bergwerksfirma beschäftigt wurden, um das Kupferschmelzen in Burra zu organisieren und dort ein Schmelzwerk zu errichten. Dr Ferdinand von Sommer, ein deutscher Mineraloge, der aus NSW gekommen war, wurde für drei Monate für ihn eingestellt, während Ey Englisch lernte. Die Kombination von deutschen Aufsehern und Bergarbeitern aus Cornwall (im Südwesten von Großbritannien) war nicht erfolgreich. Die Besitzer der Mine gingen zu dem Bergwerkssystem Cornwalls über. Dennoch waren im April 1851 etwa 80 der 427 Bergarbeiter in den Minen von Burra Deutsche, die Bergwerkserfahrung im Harz (ein deutsches Mittelgebirge, bis 1000 Meter hoch) hatten. Die anderen waren hauptsächlich aus Cornwall in England. Im Harz in Deutschland gab es Minen, die Blei und Silber seit Jahrhunderten produzierten. Ab 1825 wurden Mineralien aus den Minen von Süd-Amerika in Europa sehr billig verkauft, was viele Harz-Bergarbeiter arbeitslos machte. Viele dieser Leute wanderten aus, um Arbeit zu finden. Die deutschen Bergarbeiter, die nach Südaustralien reisten, arbeiteten in Minen in Glen Osmond, Kapunda und Burra.

1846

Bei der General-Synode der Lutherischen Kirche Australiens in Bethany von 16.-17. August führte eine massive Meinungsverschiedenheit zwischen den Pastoren Kavel und Fritzsche über Fragen der Kirchendoktrin zu einer Spaltung in der Lutherischen Kirche Australiens. Im Laufe der Jahre gab es immer mehr Spaltungen in der Kirche, als Gruppen absplitterten, so dass es bis 1917 sechs verschiedene Gruppierungen in der Lutherischen Kirche Australiens gab:
* Evangelisch-Lutherische Synode in Australien, 
* Evangelisch-Lutherische Immanuel-Synode in Australien,
* Evangelisch-Lutherische Generalsynode von Australien,
* Vereinigte Deutsche und Skandinavische Synode von Queensland,
* Australischer Distrikt der Ohio-Synode,
* Evangelisch-Lutherische Kirche von Australasien.
Bis Juni 1926 waren aus diesen sechs Gruppierungen zwei Gruppen geworden: die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche in Australien, und die Evangelisch-Lutherische Synode in Australien. Erst am 29. Oktober 1966 fand endlich die Wiedervereinigung der Kirche statt, in einer Versammlung in Tanunda.

1847

Australiens erste deutschsprachige Zeitung kam in Adelaide heraus. Ihr Redakteur war der bekannte Mineraloge Johannes Menge. „Die Deutsche Post für die australischen Kolonien“, auch als „The German Australian Post“ bekannt, war die erste der vielen Wochenblätter und Monatsschriften, die bis heute in Australien erscheinen.

1848

Punkt Ludwig Leichhardt und seine Begleiter verschwanden während seines zweiten Versuchs, Australien von Osten nach Westen durchzuqueren. Keine Spuren seiner Expedition sind gefunden worden. Es gab neun verschiedene umfangreiche aber ergebnislose Suchexpeditionen in den nächsten hundert Jahren.
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Punkt Karl Ludwig Wilhelm Kirchner (der am 20. Juli 1839 auf der Mary in Sydney angekommen war) kehrte nach Deutschland zurück, um für ein paar Jahre als Einwanderungsagent für die Regierung von NSW zu arbeiten.
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1849

Das Schiff Prinzessin Luise kam am 7. August in Adelaide mit einer großen Zahl von fachlich gut ausgebildeten Immigranten, sogenannten „48ern“. Diese Leute verließen Deutschland nach 1848 aus politischen Gründen. In jenem Jahr begannen Leute aus der Mittelklasse in den deutschen Staaten eine Revolution, die letztlich aber nicht erfolgreich war. Sie wollten eine vereinigte deutsche Nation mit einem Kaiser als Staatsoberhaupt schaffen, aber sie wollten auch Demokratie einführen und eine vom Volk gewählte Regierung haben, die sich voreinem Parlament verantworten muss. Diese Revolution scheiterte, und eine beträchtliche Zahl von 48ern, entäuschte gebildete Leute aus unterschiedlichen Berufen (zum Beispiel Rechtsanwälte, Akademiker, Musiker, Handwerksmeister und so weiter) gingen ins Exil. Unter den Passagieren auf der Prinzessin Luise waren: Martin Basedow und Dr Carl Mücke, die das Schulwesen in Südaustralien entwickelten; Dr Richard Schomburgk, der Regierungsbotaniker in Preußen gewesen war, und hier in Australien zum Direktor des Botanischen Garten Adelaides 1865-1891 wurde, und Dirigent & Komponist Carl Linger, der Adelaides erstes philharmonisches Orchester gründete und den „Song of Australia“ komponierte (der in Südaustralien bald als inoffizielle Nationalhymne galt), und Hermann Büring, der sich in der Wein-Industrie engagierte, und dessen Familienunternehmen im Weinbau in Australien sehr bekannt geworden ist. Unter 48ern auf anderen Schiffen war Friedrich Krichauff, der die Wiederaufforstung von südaustralischen Gebieten in Gang brachte, die früher für die Besiedlung des Landes gerodet wurden.
Du kannst Theodor Müllers Beschreibung der Deutschen in Adelaide nach 1848 hier lesen.

Punkt Die ersten vier Schiffe mit deutschen Einwanderer-Gruppen für Victoria erreichten Melbourne aus Hamburg:
Goddefroy, am 13. Februar,
Wappaus, am 7. März,
Dockenhuden, am 21. April,
Emmy, am 19. Dezember.
Der Melbourner Geschäftsmann William Westgarth hatte 34 Passagiere (10 Familien) auf der Emmy angeworben, um Weinberge für den Bürgermeister Geelongs Dr Alexander Thomson anzulegen. Die Reben starben später wegen einer Pflanzenkrankheit, und diese ersten deutschen Familien in Geelong etablierten die Niederlassung Germantown in der Nähe von Geelong, und wandten sich einer allgemeineren landwirtschaftlichen Produktion zu, nicht nur dem Weinanbau. Die erste lutherische Schule in Victoria wurde dort 1854 von Johann Stanger gegründet. Während des Ersten Weltkrieges wurde der Name Germantown zu Grovedale geändert. Einwanderer-Arbeiter aus Deutschland, die auf Ländereien im Westen Victorias bei Hotspur, Beaufort und Narrawong angeworben wurden, waren wahrscheinlich auf der Goddefroy und der Wappaus in das Land gekommen.

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German Australia © D. Nutting 2001